Wir bei Wilkinson sind erklärte Barthaar-Enthusiasten! Aber vom Style-Faktor mal abgesehen: Warum haben Männer eigentlich einen Bart? Und bekommt wirklich jeder Mann einen Bart? Lies schnell weiter und find’s heraus!
Warum haben Männer einen Bart? Die Sache mit der Evolution
Je ausgeprägter der Bartwuchs, desto männlicher der Mann – weil der dichte Bart auf einen hohen Testosteronspiegel hindeutet. So lautet zumindest die landläufige Theorie. Glaubst du auch? Dann müssen wir dich leider enttäuschen! Denn der Bartwuchs allein sagt nichts über den Testosteronspiegel aus. Zuständig für die Körperbehaarung ist vielmehr das Hormon-Stoffwechselprodukt Dihydro-Testosteron (DHT). Das haben Studien in den 1970er-Jahren herausgefunden.
Wie viel DHT aus dem vorhandenen Testosteron gebildet wird, ist wiederum genetisch bedingt. So kann es sein, dass zwei Männer mit einem nahezu identisch ausgeprägten Bartwuchs durchs Leben gehen, obwohl der eine einen hohen und der andere einen niedrigeren Testosteronspiegel im Blut hat.
Übrigens: Meist sprießt das erste Barthaar im Alter zwischen 13 und 18 Jahren. Als „ausgewachsen“ gilt ein Bart mit etwa 25 bis 27 Jahren.
Was sagt Darwin?
Auch Charles Darwin, der Vater der Evolutionstheorie, war fasziniert von Bärten. 1871 widmete er der Gesichtszierde sogar einen eigenen Abschnitt in seinem Werk „Die Abstammung des Menschen“. Darin erklärte er, dass einige Männer einen ausgeprägten Bartwuchs haben und andere nicht, sei eine Frage der natürlichen Auslese. Genau wie der Umstand, dass Männer in verschiedenen Teilen der Welt einen unterschiedlich starken Bartwuchs haben. Denn – so schlussfolgerte der Wissenschaftler seinerzeit – weil die Damenwelt je nach Region eben Männer mit beziehungsweise ohne Bart attraktiver fände, hätten sich dort die einen oder anderen Herren der Schöpfung evolutionstechnisch durchgesetzt.
Das sagt die moderne Forschung zu Männern mit und ohne Bart
Heute wissen wir längst, dass die natürliche Auslese nichts damit zu tun hat, dass beispielsweise Männer in Asien tendenziell einen geringeren Bartwuchs haben als Europäer. So ganz daneben lag Darwin allerdings auch nicht, denn neuere Studien zeigen, dass sich Bärte tatsächlich auf die Partnersuche auswirken! Zumindest, wenn auf relativ begrenztem Raum vergleichsweise viele Männer zusammenkommen – etwa in Großstädten. Dann nämlich kann die Gesichtszierde dich von der Masse der potenziellen Konkurrenten (positiv) abheben und dich dominanter und selbstsicherer wirken lassen. Was dir beim Wettbuhlen um die holde Weiblichkeit wiederum bessere Chancen einbringen kann. So legt es zumindest eine Studie aus dem Jahr 2017 nahe, die im Fachjournal „Evolution and Human Behaviour“ erschienen ist.
Bekommt jeder Mann einen Bart?
Rein theoretisch bekommt jeder Mann einen Bart, denn die körpereigenen Hormone stoßen mit Beginn der Pubertät das Wachstum der Körperhaare an. Aber: Damit ein Bart sprießen kann, braucht es Haarfollikel. Und an diesen Follikeln müssen entsprechende Rezeptoren vorhanden sein, an denen das DHT andocken kann. Fehlt nun das eine oder das andere – oder sogar beides – wachsen an der betroffenen Stelle keine Barthaare.
Manchmal kann es außerdem vorkommen, dass zwar Haarfollikel und Rezeptoren angelegt, diese aber inaktiv sind. Auch in diesem Fall bleibt der ersehnte Bartwuchs aus. Die gute Nachricht: Bei inaktiven Follikeln und/oder Rezeptoren lohnt der Gang zum Hautarzt! Denn in einigen Fällen kann der Doc deinem wachstumsfaulen Bart mit den passenden Medikamenten auf die Sprünge helfen.
Wie viele Männer tragen Bart?
Egal, ob in der Innenstadt oder den verschiedenen sozialen Netzwerken – ein kurzer Blick in die Runde genügt meist, um festzustellen: Bärte sind ziemlich angesagt. Das bestätigt auch eine Umfrage von Statista unter 1.039 Befragten. Der Erhebung zufolge tragen immerhin 36 Prozent der 18- bis 29-jährigen Männer in Deutschland immer einen Bart. In der Altersgruppe von 30 bis 59 sind es 29 Prozent und bei den Männern ab 60 ganze 40 Prozent.
Noch ein bisschen Angeberwissen gefällig? Einer anderen Umfrage von Statista zufolge ist der Dreitagebart der mit Abstand beliebteste Bartstyle. Das ergab eine Befragung von 571 Männern ab 18. Auf Platz 2 folgt der Vollbart mit 18 Prozent, der Schnurrbart belegt mit 14 Prozent immerhin Platz 3.